Rise of the Death Eaters
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 Thibaut Auclaire

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BeitragThema: Thibaut Auclaire   Thibaut Auclaire EmptyDi 17 Mai 2016 - 2:49




THIBAUT AUCLAIRE +++ 59 +++ ROBERT REDFORD

Thibaut Auclaire
Sieh dich selbst mit den Sternen laufen

___NAME ##
Thibaut Jacques Auclaire

Der Name Thibaut ist die französische Abwandlung der deutschen Form Theobald und lässt sich mit „das tapfere Volk“ übersetzen. Jacques war der Name seines Großvaters väterlicherseits.
Lediglich seine Großmutter nannte ihn Thiba, die meisten anderen Menschen rufen ihn einfach bei seinem vollen Namen. Nur in seiner Jugendzeit verklärte sich die zweite Silbe seines Vornamens zu einem halb freundschaftlichen, halb neckenden „Beau“, an dem man auch heute noch jene erkennt, die bereits seine Kindheit mit ihm verbrachten.

___ALTER | GEBURSTAG | GEBURTSORT ##
59 | 30.08.1935 | Carcans, Frankreich

An einem warmen Augustabend des Jahres 1935 brachte Marie Auclaire auf dem Gut ihrer Eltern in der Nähe von Carcans ihren Sohn Thibaut zur Welt. Sie war eigens für die Geburt ihres ersten und einzigen Kindes dorthin gereist, da sie mit diesem Ort so viel mehr verband als mit irgendeinem Krankenhaus in Bordeaux, ihrem damaligen Wohnort.

___WOHNORT ##
Es ist schwierig, einen genauen Wohnort für den Mann festzulegen. Er lebt überall und nirgends, je nachdem, wohin es ihn im nächsten Augenblick verschlägt. Dabei ist für Thibaut weniger der genaue Ort von Bedeutung, vielmehr ist es die Kultur, der Geist jener Gegend, die ihm mehr oder weniger ein Gefühl von Heimat vermitteln.
Müsste er sich festlegen, so würde er jedoch ohne zu zögern den Hof seiner Großeltern in der Gemeinde Carcans als sein Zuhause benennen. Kein anderer Ort der Welt ist für ihn einer Heimat wohl jemals näher gekommen. Dort nennt er inzwischen ein ausgedehntes Weingut mitsamt den entsprechenden Wirtschaftsgebäuden und einem heimeligen Landhaus sein eigen.

___BLUTSTATUS ##
Obwohl für ihn selbst kaum von Belang, so ist Thibaut ein Halbblut. Sein Vater entstammte einer reinblütigen, französischen Zaubererfamilie, die nur wenig Begeisterung zeigte, als einer ihrer Söhne sich eine Muggeldame zur Frau nahm. Dies scherte den jungen Mann jedoch kaum, was seinen Sohn Thibaut recht effektiv von dem magischen Teil seiner Familie trennen sollte.


Bildung
Das höchste Gut des Menschen ist und bleibt sein Verstand.

___FRÜHERES HAUS & EHEMALIGE SCHULE ##
Wie die meisten französischen Zauberer und Hexen besuchte Thibaut die Beauxbatons-Akademie, welche im französischen Teil der mächtigen Pyrenäen liegt. Anders als in Hogwarts erfolgt in Beauxbatons keine Einteilung in Häuser, die Schüler sind lediglich nach Geschlecht und Klassenstufe getrennt.

___ABSCHLUSSZEUGNIS ##
Da Thibaut ausreichend Zeit im Ausland verbrachte, ist er unter anderem im Besitz einer Umrechnung seiner Leistungen an der Beauxbatons-Akademie für das britische Kurssystem:

Geschichte der Zauberei - A
Kräuterkunde - E
Verwandlung - E
Zauberkunst - E
Zaubertränke - A
Pflege magischer Geschöpfe - O
Arithmantik - A

___BERUF ##
Ähnlich wie mit einem Wohnort verhält es sich bei Thibaut auch mit dem Beruf. Alles und überall scheint er schon gearbeitet zu haben und war sich dabei auch für nichts zu schade. Manche mögen von vergeudetem Talent reden oder einer nicht vorhandenen „anständigen Ausbildung“. Und dennoch hat Monsieur Auclaire offenbar genug Vermögen angesammelt, um sich einen eher ausschweifenden Lebensstil leisten zu können. Die Muggelwelt vermutet dahinter die erträgliche Weinernte, welche das Gut seiner Großeltern abwirft. Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Tatsächlich begann Thibaut bereits in jungen Jahren als freier Journalist zu arbeiten, eine Tätigkeit, die sich durch seine vielen Reisen, seine Lebensweise und durch sein weitgespanntes Netz an Kontakten irgendwie von selbst ergab und von der er nun im fortgeschrittenen Alter recht gut leben kann.


Familie
Alle glücklichen Familien sind einander ähnlich
unglücklich ist jede Familie auf eigene Art.

___FAMILIENSTAND ##
Thibaut Auclaire ist ein ewiger Junggeselle. Er war zwar bereits verlobt und wäre es womöglich auch fast ein zweites Mal gewesen, jedoch liegen diese Gegebenheiten seiner Vergangenheit für ihn in weiter Ferne. Er selbst würde sich wohl weniger als einen geschiedenen Mann betrachten – und noch weniger als Vater, ist doch sein einziges Kind vermeintlich bereits kurz nach der Geburt verstorben.

___MUTTER ##
Marie Auclaire (geb. Laplace) | Muggel | Krankenschwester | mit 28 Jahren bei einem deutschen Bombardement ums Leben gekommen

Thibauts Erinnerungen an seine Mutter sind die eines Fünfjährigen und beschränken sich entsprechend auf liebevolle Worte, Wärme und einen Schopf roten Haars.

___VATER ##
Lucien Auclaire | reinblütig | Züchter für Abraxas-Pferde | ehe. Beauxbatons | mit 30 Jahren im Zweiten Weltkrieg gefallen

Die Erinnerungen an Thibauts Vater sind noch schemenhafter und werden meist nur von einer tiefen Stimme begleitet.

___KINDER ##
Victoria Gunn (geb. Wentworth) | 24 | halbblütig | ehe. Ravenclaw

Bis vor kurzem lautete der Nachname seiner Tochter noch Wildman und er stand auf einem Grabstein, den Thibaut nie besucht hatte. Nun jedoch, nach 24 Jahren, muss er erfahren, dass seine Tochter nicht nur am Leben ist, sondern auch noch kurz vor ihrer eigenen Hochzeit steht. Zu der man ihn eingeladen hat.

___GROßELTERN ##
Emmanuel & Sophie Laplace | Muggel | ehemalige Winzer | verstorben

Thibauts Großeltern mütterlicherseits übernahmen nach dem tragischen Tod seiner Eltern die Verantwortung für den fünfjährigen Jungen. Sie umsorgten und erzogen ihn wie ihren eigenen Sohn und waren zeitlebens Vertraute, Unterstützung und Rückhalt für ihren Enkel.


Persönlichkeit
Wenn Kleider Leute machen
Was tut ihm dann erst der Charakter an?

___CHARAKTERBESCHREIBUNG ##
Genuss in all seinen Formen. Das könnte wohl der Leitspruch Thibaut Auclaires sein. Zumindest scheint er bisweilen sein ganzes Dasein auf dieser Erde danach ausgerichtet zu haben. Der gebürtige Franzose führt ein ausschweifendes Leben. Guter Wein, gutes Essen, hübsche Frauen, elegante Kleidung, schnelle Autos, schnelle Pferde, Reisen, Sonne, Strand und Meer. Diese Aufzählung liest sich wie das Klischee eines betuchten Junggesellen, der in seinem Leben nie gelernt hat, was Arbeit bedeutet. Tatsächlich trifft dies aber nur sehr bedingt auf Thibaut zu und verschweigt dabei Charaktereigenschaften, die man auf den ersten Blick wohl nicht unbedingt erwartet hätte.

So basierte Thibauts Vermögen, mit dem er sich all diesen Luxus leisten kann, nur anfänglich auf ererbtem Geld, welches ihm sein verstorbener Vater hinterließ und von dem er einen Großteil seiner Zeit als junger Mann sehr gut leben konnte. Vielmehr hat er dieses Vermögen aber durch eigene Arbeit und das Erbe seiner Großeltern, das Laplace-Weingut, vermehrt, gar vervielfacht. Auch ist es nicht unbedingt das Geld als solches, an dem es ihm liegt. Denn er hat sich eine spezielle Eigenschaft seiner Jugend bis heute erhalten, nämlich immer nur so lange zu arbeiten, bis er genügend für eine bestimmte Ausgabe oder das nächste Vorhaben beisammen hat. Zugegebenermaßen kann er dabei inzwischen aber auf ausgedehnte Rücklagen vertrauen.

Vor Arbeit hat sich der Sohn einer Krankenschwester und Enkelsohn eines erfolgreichen Winzerpaares jedenfalls nie gescheut, auch nicht vor der schmutzigen Sorte. Allerdings würde man dies bei seinem ausgewählten Kleidungsstil und perfekt liegenden Haar wohl kaum glauben wollen und damals wie heute fragt sich so mancher, wie es der Mann stets, mit so makellosem Äußeren aufzuwarten. Er selbst tut diesen Umstand zumeist mit einem Schulterzucken und dem Wort „Prinzipien“ ab.

Thibaut ist durch und durch Exzentriker. Die Welt ist seine Bühne und bisweilen hasst sie ihn dafür. Schiere Neugier treibt ihn an, der alten Dame auch noch ihr letztes Geheimnis zu entlocken, und ist sicher auch der Grund für seine zahlreichen ausgeübten Berufe und seinen rastlosen Lebenswandel. Freimütig und selbstsicher hat er mit seiner Meinung noch nie hinter dem Berg gehalten, auch dann nicht, wenn Schweigen wohl eher angebracht gewesen wäre. Dass diese Eigenschaft von einer scharfsinnigen Intelligenz begleitet wird, welche zu allem Überfluss auch durch ein nicht unbedingt abträgliches Äußeres unterstrichen wird, hat ihm wohl noch nie gut getan, ihm aber immer wieder und überall Tür und Tor geöffnet.

Bereits als Junge fiel Thibaut durch seine rebellische und eigensinnige Art auf und diese Eigenschaften hat er sich auch im fortgeschrittenen Alter erhalten. Denn wo andere Rebellen schon längst erwachsen geworden sind, bricht er Regeln und die gute Etikette, wenn sie ihm im Weg stehen. Mit bisweilen unerträglicher Sturheit verfolgt er seit jeher alle seine Vorhaben und nicht wenigen fällt es schwer, ihn abzuweisen. Thibaut hasst es, zu verlieren, sei es im Sport, im Spiel oder in der Liebe, und die Hartnäckigkeit, die er in all diesen Dingen an den Tag legt, mag alle überraschen, die ihn nur oberflächlich kennen. Temperamentvoll würden ihn Freunde, Verwandte und Bekannte wohl nennen, mit einem Schmunzeln, das alles aussagen könnte – von „Er ist ein guter Kerl.“ bis hin zu „Lass lieber die Finger von ihm!“.

An gebührender Ernsthaftigkeit scheint es ihm bisweilen ebenso zu mangeln wie an Anstand gegenüber seinem fortgeschrittenen Alter. Thibaut gehört bei weitem nicht zu jenen Menschen, die ihr Geburtsdatum am liebsten geheim halten würden. Ganz im Gegenteil ist sein Alter ebenso ein vollständig akzeptierter Teil seiner selbst wie alles andere auch, jedoch weigert er sich ganz einfach beharrlich, diesen Umstand, diese belanglose, nichts aussagende Zahl sein Leben bestimmen zu lassen. Leichtlebig bestreitet er seine Existenz und schaut nur selten wehmütig zurück. Was geschehen ist, ist geschehen und Gutes wie Schlechtes wird in die lange Reihe von Jetzts aufgenommen, die zusammengenommen sein Dasein auf dieser Erde abbilden.

Ein passionierter Optimist. Und ein fast schon gefährlicher Cocktail, der oft anderen mehr schadet als ihm selbst, ihm dabei aber garantiert, wonach er offenbar sein ganzes Leben lang ohne Unterbrechung zu suchen scheint. Abenteuer. Tatsächliche oder im Bett einer Frau. Für Thibaut oft genug kein Unterschied. Mit Charme und fast schon schelmischem Humor hat er sich eine durchaus ansehnliche Liste von Nächten erarbeitet, die nicht selten die Damen der Schöpfung mit romantisch-verklärten und oft auch gesellschaftlich völlig inakzeptablen Erwartungen zurücklassen, während sich ihr Liebhaber für eine Nacht schon längst auf dem Weg zum nächsten tatsächlichen Abenteuer befindet. Thibaut Auclaire ist durchaus ein Mann, der sich nimmt, was er will. Der „Lass lieber die Finger von ihm!“-Teil.

Schließlich mag es überraschen, dass jeder, der Thibaut auch nur annähernd kennt, ihn ohne großes Zögern als einen Mann mit Prinzipien bezeichnen würden. Einen Idealisten. Besitz ist für ihn Genuss, kein Statussymbol. Geld ein Mittel zum Zweck, keine Selbstverständlichkeit. Seine offene Art ein Zeichen seiner Selbstsicherheit, nicht Selbstdarstellung. Fast schon mit Geringschätzung bedenkt er jene, die es anders halten, auch wenn sie ihn oft als einen der Ihren betrachten. Er hält stets sein Wort, hilft ohne zu zögern und würde nie eine verheiratete Frau anrühren. Nun, vielleicht mit ihr tanzen. Aber wer würde dagegen schon etwas einwenden?

Thibaut Auclaire ruht in sich selbst. Man mag es kaum glauben, bedenkt man sein wie von ruheloser Energie getriebenes Leben, doch er hat seinen eigenen Frieden gefunden oder schien ihn schon immer gehabt zu haben. Oft wirkt er dadurch so unverschämt selbstsicher, dass es den Eindruck macht, nichts könne ihn aus der Fassung bringen. Doch ist er auch temperamentvoll und stur genug, um regelrecht zu explodieren, wenn sich die Umstände nicht mehr nur mit einem Witz oder einem amüsierten Lächeln abtun lassen. Und wenn man ihn zu sehr bedrängt oder seine Freiheit zu stark eingrenzt, zeigt sich noch eine weitere seiner unglücklicheren Eigenschaften. Denn im Davonlaufen ist Monsieur Auclaire auch sehr gut.

Alle, die ihn kennen, wissen, dass der Mann seinen Freiraum benötigt, seine Freiheit und auch zuweilen das Alleinsein. Eine feste Bindung mit anderen Menschen einzugehen, fiel ihm stets schwer. Selbst auf dem Gut seiner Großeltern, seiner erklärten Heimat, hält es ihn nie lange genug, dass man sich dort an seine Anwesenheit gewöhnen würde. Gern kehrt er zu seiner Familie und seinen Freunden zurück, doch hält er sich stets eine Tür offen und ist manchmal schneller verschwunden, als ihnen lieb ist. Mit jenen, die ihn halten wollen, kann er nur schwer umgehen und so hat er die Frauen in diesem Punkt auch kaum je verstanden. Sie brauchten ihn, pflegten sie zu sagen, doch er wies sie gern darauf hin, dass sie brauchen mit wollen verwechselten.

___VORLIEBEN ##
Freiheit ~ Wärme ~ Sonne ~ Meer ~ Reisen ~ Frankreich ~ Boule ~ Musik ~ Gitarre spielen ~ tanzen ~ Frauen ~ gutes Essen ~ Rotwein ~ kandierte Früchte ~ Sport ~ Pferde ~ Autofahren ~ körperliche Arbeit ~ das Laplace-Anwesen ~ Weite ~ Lavendelduft ~ warmes Holz ~ Natur ~ Abenteuer ~ Spiele ~ Grenzenlosigkeit ~ Whiskey ~ Humor ~ gute Geschichten ~ Poker ~ lange Nächte ~ große Betten ~ ausschlafen ~ Hotelzimmer ~ Zwanglosigkeit ~ barfuß laufen

___ABNEIGUNGEN ##
Inaktivität ~ Zurückhaltung ~ Langeweile ~ Bier ~ miserables Essen ~ Golf ~ Zwänge ~ Regeln ~ Stau ~ Regenwetter ~ Kälte ~ verheiratete Frauen ~ Engstirnigkeit ~ Politik(er) ~ Theorie ~ schlechte Manieren ~ Wecker ~ Amerikaner ~ Eingrenzung ~ Sesshaftigkeit ~ Überheblichkeit ~ kalter Kaffee ~ Erwartungshaltungen ~ Pläne ~ Heiratsanträge ~ Eierlikör ~ Religion ~ Perfektionismus ~ übertriebener Ernst ~ verlieren ~ Endlichkeit

___STÄRKEN ##
~ idealistisch
~ selbstsicher
~ willensstark
~ charismatisch
~ humorvoll
~ charmant
~ ungezwungen
~ lebensfroh
~ couragiert
~ clever
~ neugierig

___SCHWÄCHEN ##
~ stur
~ temperamentvoll
~ rebellisch
~ rastlos
~ ungeduldig
~ risikofreudig
~ rücksichtslos
~ exzentrisch
~ stolz
~ leichtlebig
~ notorisch verspätet

___PATRONUS ##
Bienenfresser

___ZAUBERSTAB ##
Weinrebenholz | Einhornhaar | 12 Zoll


Aussehen
Ohne Schnurrbart ist ein Mann nicht richtig angezogen.

___AUSSEHEN ##
Manche meinen, das Leben habe Thibaut Auclaire neben so vielen anderen Dingen auch noch mit einem unverschämt guten Aussehen gesegnet. Es machte aus einem hübschen, blondgelockten Jungen mit engelsgleichem Lächeln erst einen charismatisch-selbstsicheren Mann mit strahlend blauen Augen und ließ ihn schließlich auch im fortgeschrittenen Alter nicht im Stich. Die naturgemäßen Falten in Thibauts Gesicht – derer er sich im Übrigen niemals schämen würde – tun seinem Äußeren keinen Abbruch. Sie zeugen von einem Leben unter Sonne und Wind, auch von so mancher Rücksichtslosigkeit gegenüber seinem eigenen Körper, vor allem aber von Freude und ungezügelter Lebenslust. An genau den richtigen Stellen scheinen sie das Lächeln noch zu unterstreichen, welches charmant, bisweilen schelmisch, immer aber auf mysteriöse Art in sich ruhend so leicht hervorzulocken ist. Unter der Sonne der französischen Atlantikküste konkurrieren seine strahlend blauen Augen mit dem leuchtend rotblonden Haarschopf, der immer genau richtig zu fallen scheint, selbst dann, wenn ihn der Wind auf aufreizend-mokierende Art perfekt zerzaust. Seine Vorliebe für sportliche Betätigung und körperliche Arbeit hat ihn auf subtile Art geformt und wie aus zusätzlichem Hohn gegenüber all jenen, die in Thibauts Gegenwart von der Damenwelt ohnehin schon übersehen werden, kehrt er von seinen ausgedehnten Reisen oft genug braungebrannt zurück.

Als junger Mann, mit hohen Wangenknochen und markanter Kinnlinie, brachte Thibaut die Damenwelt gern mit einem wissenden Lächeln, einem Zwinkern und aufblitzenden weißen Zähnen um den Verstand. Tatsächlich scheinen jedes weitere Lebensjahr, jede neue Falte und jedes weiße Haar, das sich von seinen Schläfen in das Haupthaar hinaufzieht, ihm zwar unwiederbringbare Teile der feurigen Jugend zu nehmen, ihn dabei aber mit einer in sich ruhenden Gewissheit seiner selbst und seiner Umwelt zu umgeben, die ihn auf ganz andere Art attraktiv für Frauen jedes Alters macht.

Thibauts Kleidungsstil orientiert sich deutlich an der Muggelwelt, die seine Kindheit und Jugend stark prägte, und entspricht in allen Facetten seinem Lebensstil, wie auch der zweifachen Leitlinie aus Freiheit und Genuss. Scheinbar mühelos wechselt er von absolut stilsicheren Anzügen, perfekt polierten Schuhen und hochkragigen Mänteln zu Stiefeln, Hemd und Bluejeans eines Farmers. In beiden Welten scheint er zuhause zu sein und die Kleidung dabei nicht einfach nur zu tragen, sondern sie sich mit seinem ganzen übersprühenden, lebensbejahenden Wesen untertan zu machen, so dass sie jede seiner unverschämt selbstsicheren Bewegungen nur noch unterstreicht.

Eingedenk seines Lebensstils mag es dann auch nicht überraschen, dass die rechte Schulter des Franzosen eine Tätowierung ziert, ein auffällig rotgolden geschuppter chinesischer Drache, der sich fast schon gemächlich über das Schulterblatt bis hinauf auf die Schulter windet, als würde er sich dort in der Sonne räkeln, und der auf Thibauts Haut bemerkenswerterweise keinesfalls wie ein Klischee wirkt. Und wenn es auch in der Kategorie Jugendsünde einzuordnen ist, erschaffen in einer zweifelhaften Seitengasse Shanghais unter dem Einfluss von reichlich Alkohol, so schien doch der Künstler erstaunlich begabt gewesen zu sein und Thibaut wäre es nie in den Sinn gekommen, das Tattoo magisch entfernen zu lassen. Vielmehr machte er es zu einem Teil seiner selbst wie alles Vergangene in seinem Leben. Lediglich eine weitere Entscheidung unter vielen.


Trivia
In wahrer Freiheit soll man leben.

___LEBENSLAUF ##
Als die sehr junge Marie Laplace, die Tochter eines Winzerpaares, aus dem kleinen Ort Carcans in das benachbarte, weitaus größere Bordeaux zog, um dort eine Ausbildung als Krankenschwester zu beginnen, hätte sie sich wohl nie träumen lassen, dass der gutaussehende junge Mann, den sie dort kennenlernte, nicht nur ein Zauberer war, sondern auch ihr Ehemann werden sollte. Lucien Auclaire hingegen, zweiter Spross einer einflussreichen, reinblütigen Zaubererfamilie, wusste sehr wohl, dass er dieses Mädchen mit dem roten Haar und dem bezaubernden Lächeln heiraten musste. Denn als er sie das erste Mal erblickte, setzte sein Herz für einen Moment aus, der wie die Ewigkeit erschien.

Rückblickend lässt sich sagen, dass Thibaut die Lebensfreude von seiner Mutter, die rebellische Ader aber von seinem Vater geerbt hat. Denn der scherte sich keinen Augenblick lang darum, was seine Familie von dem Muggelmädchen hielt, um deren Hand er nur kurze Zeit später anhielt. Die Auclaires waren damals wie heute innerhalb der französischen Zaubererwelt eine angesehene Familie, deren Vermögen hauptsächlich auf einer Zuchtlinie der über die Landesgrenzen hinaus bekannten Abraxas-Pferde beruhte. Lucien hatte ein gutes Händchen für die mächtigen geflügelten Wesen und sein Lebenslauf war ihm seit Jahren vorherbestimmt. Entsprechend begeistert waren seine Eltern – und jeder lebende Verwandte – von seinem Vorhaben. Doch ihr zweitältester Sohn ließ sich davon nicht abbringen, heiratete sein Mädchen mit den roten Haaren auf dem Weingut ihrer Eltern und zog mit ihr in eine hübsche Stadtwohnung in Bordeaux. Er kehrte seiner Familie nicht den Rücken und war auch weiterhin in der Pferdezucht tätig, doch die Beziehung kühlte merklich ab und man empfing ihn auf Feiern wie einen gern gesehenen, aber sehr entfernten Verwandten.

Es dauerte ganze vier Jahre, ehe das glückliche Paar zu einer kleinen Familie wurde. Thibaut wurde an einem warmen Augustabend auf dem Hof seiner Großeltern geboren und die letzten Strahlen der untergehenden Sonne tauchten die ausgedehnten Weinberge in flammendes Rotgold, welches die ganze Szenerie merkwürdig entrückt, fast schon himmlisch wirken ließ, während die Welt um sie herum langsam, aber unaufhaltsam in den größten Krieg ihrer Zeit steuerte. Doch welche Ausmaße dieser Horror in Europa annehmen und welche Kreise er auch in ihrer Familie ziehen sollte, das ahnte an diesem Abend zum Glück niemand und so wurde der kleine Neuankömmling mit dem hellen Haarschopf und den großen blauen Augen freudig willkommen geheißen.

Thibaut verbrachte die Sommer seiner Kindheit auf dem Weingut seiner Großeltern und wuchs ganz allgemein zu einem aufgeweckten, fröhlichen Jungen heran. Seine Eltern hätten glücklicher nicht sein können. Die wenigen Male, an denen Lucien seinen Sohn zu einer Familienfeier ins Hause Auclaire mitnahm, lösten zwar nicht gerade Begeisterungsstürme aus – denn wer wusste schon, ob der Junge überhaupt eine magische Begabung besaß, und wenn, dann ja wohl nur unvollständig –, doch das scherte Lucien nicht im Geringsten. Die Pferde zumindest liebten den Kleinen, und er sie. Wer hätte in dieser Glückseligkeit auch ahnen können, dass die junge Familie bald wie so viele andere von dem Monster des Zweiten Weltkrieges verschlungen werde würde.

In der idealistischen und selbstbestimmten Art, zu der die Laplaces ihre Tochter erzogen hatten, war es für Marie bald kaum noch zu ertragen, die Opfer des Krieges im geschützten Bordeaux zu behandeln und ihnen oft genug nur noch das Warten auf den Tod zu erleichtern. Als sie ihrem Mann mitteilte, sie werde sich als Krankenschwester an die Front versetzen lassen, um dort zu helfen, verschlang ihn die Angst um sie beinahe und doch wusste er, dass es keinen Zweck hatte, sie aufzuhalten. Ebenso wenig konnten seine Schwiegereltern ihn aufhalten, als er seinen kleinen Sohn in ihre Obhut gab, sich freiwillig meldete und sich in blinder Trauer in die Feuer des Schlachtfeldes stürzte, noch ehe die Erde auf Marie Auclaires Grab ganz aufgeschüttet war. Er wurde neben ihr bestattet, auf einem grünen Hügel unter einer alten Eiche, mit einem Blick auf die Weinberge, den Hof und den kleinen Ort Carcans. Marie und Lucien Auclaire hinterließen einen fünfjährigen Sohn und trauernde Eltern, auf der einen Seite Vorwürfe, die eigene Tochter nicht aufgehalten zu haben, auf der anderen Unverständnis darüber, warum ein Zauberer sich in Muggelkriege einmischte.

Und so blieb Thibaut auf dem Weingut seiner Großeltern. Der Kontakt zu den Eltern seines Vaters war ohnehin kaum vorhanden und der kleine Junge hätte auch nicht zu ihnen gewollt. Die Ländereien, die bereits seit Generationen im Besitz der Familie waren und von Sophie und Emmanuel Laplace noch weiter ausgedehnt wurden, umfassten die ausgedehnten Weinberge, einige Vieh- und Pferdeweiden, ein kleines Wäldchen und den Gutshof mitsamt der Wirtschaftsgebäude sowie einem behaglichen Landhaus. Nahe der kleinen französischen Gemeinde Carcans, am Lac d’Hourtin, liegt der Hof kaum einen Steinwurf von der Atlantikküste entfernt. Die Laplaces lebten gut von der reichen Weinernte und erhielten von ihrem Vieh und ihren Feldern nahezu alles, was sie benötigten. Sie bemühten sich redlich darum, ihren Enkel so gut es ging aufzufangen in seiner Trauer, die er kaum selbst begriff, und erzogen ihn wie ihr eigenes Kind. Dabei beobachteten sie als Muggel die ersten magischen Anzeichen des Jungen mit gemischten Gefühlen – etwa die explorierenden Gläser, wenn er wütend war, oder die erblühenden Knospen, wenn er lachte.

Der kleine Thibaut sollte bald die Zeit auf dem Gut so sehr genießen wie all die Sommer zuvor. Er durchstreifte oft mit einer Horde Kinder im Schlepptau, manchmal aber auch allein die Weinberge und angrenzenden Wälder, ritt über die ausgedehnten Wiesen, badete in klaren Bächen, lernte schwimmen im nahen See und testete sein Können im großen Ozean. Er war bereits als Junge ausgesprochen hübsch und wurde von den Erwachsenen oft genug nur mit einem Zwinkern getadelt, da ihn seine rotblonden Locken und das strahlende Lächeln stets aus der Affäre zogen, in die ihn seine zahlreichen Streiche brachten. Wenn er nicht seinen Großeltern auf dem Hof zur Hand ging oder sich im nahen Carcans herumtrieb, dann verbrachte er oft ganze Tage in der freien Natur und legte dabei endlose Strecken zurück. Aber immer kehrte er abends heim auf das Weingut, wo stets ein deftiges Essen auf ihn wartete.

An Thibauts elftem Geburtstag flammte schließlich zum allgemeinen Schrecken das Feuer im Kamin seiner Großeltern smaragdgrün auf und der höchst offiziell wirkende Kopf einer älteren Dame mit Haarknoten teilte ihnen mit, dass ihr Enkel von nun an die ehrwürdige Beauxbatons-Akademie für Magie besuchen würde. Zu diesem Zeitpunkt war die Zauberei für den Jungen kaum mehr als ein blasser Schimmer seiner Vergangenheit, die er nur aus den Erzählungen seiner Großeltern kannte. Die kleineren magischen Zwischenfälle waren Dinge, die eben passierten. Nun jedoch packte ihn die Aufregung. Welches Kind von elf Jahren wollte auch nicht Zauberer werden? Und so stürzte er sich mit Begeisterung und ohne große Angst in ein weiteres Abenteuer fernab der heimatlichen Weinberge.

Auf Beauxbatons fand sich Thibaut schnell zurecht. Der neugierige und aufgeweckte Junge wurde bald ein Liebling der Lehrer und der anderen Kinder. Er war selten allein anzutreffen und stand oft im Mittelpunkt ihn umringender Mitschüler, die gebannt seinen Geschichten lauschten. Auch erwies er sich als guter Zauberer, jedoch beendete er die Schuljahre stets mit der Bewertung „wird seinen Fähigkeiten nicht gerecht“. Thibaut war eher praktisch veranlagt und von Theorie schnell gelangweilt. Ging es ihm nicht schnell genug, endeten seine Übungen oft in einem mittleren Desaster, obwohl er durchaus Glanzleistungen hätte ablegen können. Ganz allgemein entwickelte er sich auf der Zaubererakademie aber zu einem fröhlichen, leichtlebigen jungen Mann mit einem ansteckenden Lachen, einem ausgesprochenen Sturkopf und einem bisweilen völligen Mangel an Ernsthaftigkeit, der oft in passionierten Diskussionen mit seinen Lehrern gipfelte und bei den Mädchen grundsätzlich gut ankam. Ganz besonders für Letzteres war er bald bekannt – egal ob auf Beauxbatons oder in Carcans. Denn auf dem Hof seiner Großeltern verbrachte Thibaut stets und gern die Ferien. Ganz ohne Zauberei genoss er dort die körperliche Arbeit, die ihn ins Schwitzen brachte, die warme Erde unter seinen bloßen Füßen und den strahlend blauen Himmel über sich. Humorvoll und ungestüm wurde er trotz seiner kurzen Aufenthalte auch dort zum Mädchenschwarm. Seine Freunde begannen ihn bald nur noch Beau zu rufen.

Mit 18 Jahren schließlich beendete er seine Schulzeit mit einem Zeugnis, das besser hätte sein können, ihm aber vollauf genügte. Die Buchstaben und Zahlen auf dem offiziellen Stück Papier hatten kaum größere Bedeutung für ihn. Und so kehrte er nach Carcans zurück, um dort zu arbeiten. Er half bei der Weinernte und dem Verkauf, doch bald verließ er den Hof, um als Hilfsarbeiter auf anderen Farmen und in Viehzuchtbetrieben zu schuften. Sein Tatendrang und seine Abenteuerlust ließen ihn immer weitere Kreisen ziehen, bis ihm erst Aquitanien und dann ganz Frankreich nicht mehr genug waren. Er verdingte sich auf Reedereien und in Güterzügen und bereiste so bald ganz Europa, schließlich auch Teile anderer Kontinente. Zwischen der magischen und der Muggelwelt bewegte er sich dabei so selbstverständlich wie ein Schauspieler zwischen den Geschichten der großen Leinwand. Er konnte sich in jeder Kultur heimisch fühlen, gar mit ihr verschmelzen und hatte ein beeindruckendes Gespür für die Menschen, denen er begegnete. So kam es fast wie von selbst, dass Thibaut, der gute Geschichten mochte, seine eigenen aufzuschreiben begann und bald, ohne es beabsichtigt zu haben, als eine Art freier Journalist tätig war. Dabei diente das erarbeitete Geld stets nur dem nächsten Schritt, den er freilich nie plante, und oft griff er auf das ausgedehnte Erbe seines Vaters zurück. In den 15 Jahren nach seinem Schulabschluss suchte und fand Thibaut Auclaire Abenteuer in allen Winkeln der Erde. Rastlos zog es ihn von einem Ort zum anderen, er legte sich nie fest, band sich an nichts und niemanden und brach bald wieder auf, bevor die Langeweile einsetzte. Frauen umgarnte er hier wie dort mit seinen Geschichten, seinem Humor und seiner unverschämten Selbstsicherheit. Sein jungenhaftes Lachen explodierte wie ein nächtliches Feuerwerk, die strahlend blauen Augen versprachen grenzenlose Freiheit und seine Hände erzählten von fernen Ländern und sinnlichen Versprechen. Dass er all diese Frauen zurückließ mit aufgewühlten Gedanken und verzehrender Sehnsucht, lag nie in seiner Absicht. Er sollte nie ganz verstehen, wie sie sich aus seinen Worten in nur wenigen Nächten ganze Welten hatten bauen können, die er ihnen nicht geben konnte, nie geben wollte.

Wie weit ihn seine Neugier auch getrieben hatte, wieviel Zeit auch vergangen war, stets kehrte Thibaut zum Hof seiner Großeltern und den Weinbergen seiner Kindheit zurück. Er fand dort Geborgenheit und Ruhe, eine Beständigkeit, die er erst viele Jahre später als unentbehrlichen Grundstein für seine ausgedehnten Reisen begreifen sollte. Im Alter von 34 Jahren hatte es ihn gerade erneut nach Carcans gezogen, braungebrannt von der afrikanischen Sonne, die Taschen voll mysteriöser Gegenstände und gefährlicher Geschichten. Beides verteilte er großzügig an die Kinder, die ihm wie gewohnt durch den Ort folgten und ihn dabei mit Fragen bestürmten. Dabei begegnete er einer jungen Engländerin, die mit ihren Freundinnen gerade recht unsanft aus einer kleinen Pension befördert wurde. Thibaut hörte sich lachend ihre Geschichte an und brachte die jungen Hexen im Hotel seiner Tante unter, in dessen Zimmer er noch in derselben Nacht die junge Miss Wildman in seinen Armen halten sollte.

Wochen nach der Nacht, welche für Thibaut wie jede andere gewesen war, für Euphrosyne Wildman jedoch auf ewig ihres Gleichen suchen sollte, erreichte ihn ein erhitzter Brief in schwungvoller Schrift, getragen von einer Eule, die ihm um ein Haar das linke Auge ausgehackt hätte! Darin wurde er nach England zitiert, in das Anwesen jener Familie, deren einzige Tochter er eine Nacht lang sein eigen genannt hatte, um, wie die wütende Mutter des Mädchens verschriftlicht hatte, sich nicht feige und reuig unter dem schicksalhaften Brett der Verantwortung hindurch zu ducken. Und obgleich er jeden Grund gehabt hätte, sich dem scharfen Ton und den unsäglichen Worten jenes Briefes zu entziehen, reiste Auclaire nach England und stellte sich vor, wo ihm das entrüstete Oberhaupt der Familie Wildman die Mutter seines Kindes versprach, nein, aufzwang. Und weil kein Mensch auf Erden sich Irene Wildman widersetzen konnte, gehorchte er und blieb.
Man erzählte, er und Euphrosyne hätten sich im Stillen verlobt, um die unsägliche, uneheliche Schwangerschaft ins bestmögliche Bild zu rücken, und die beiden zogen im Stadthaus der Familie ein, man feierte die Verlobung klein und lud doch all jene ein, die in der Welt der Zauberer Ansehen genossen. Und es gelang sowohl Thibaut, als auch Euphrosyne, erschreckend gut die schönste aller Minen zum bösesten aller Spiele zu machen, denn dass sie sich kaum verstanden, und alles was sie je aneinander hätten finden können durch das unablässige Drängen Irenes zerstört wurde, war eine Tatsache, die mit jeder Woche präsenter wurde. Thibaut, der bisher von den Ersparnissen seiner verstorbenen Eltern gelebt, und wie Irene zu sagen pflegte, in seinem Leben nie etwas Anständiges hatte lernen wollen, geriet zusehends ins Kreuzfeuer der Mutter, derer er sich nicht entziehen konnte. Man behandelte ihn so schlecht, wie es die Etikette zuließ und Euphrosyne und er stritten oft und hasserfüllt.
Zu temperamentvoll waren beide, um sich der Vernunft willen miteinander zu verbrüdern um eisern gegen das Regiment Euphrosynes Mutter stehen zu können, und anstatt einander kennenzulernen, lernten sie sich zu verabscheuen und allen Ärger, der sie heimsuchte, aneinander auszulassen. Bald jedoch zeigte sich, dass Thibauts Widerwillen den seiner Verlobten um vieles überstieg. Er begehrte in seiner rebellischen, freimütigen Natur gegen die Geschehnisse auf, war es satt und leid ein Leben leben zu müssen, für welches er sich keinen Augenblick lang, und nur in Gedenken seines Kindes, entschieden hatte und so kam es, dass eines Abends ein Unwetter über die beiden jungen Zauberer hineinbrach, dem sie schlichtweg erlagen.
Thibaut ließ den Whiskey, welchen er gerade noch angespannt geschlürft hatte an der Wand zerschellen, zerschlug die feinen Tischmöbel im Salon des Hauses und stieß Euphrosyne, die seinen Zorn mit schrecklichen Worten beständig weiterschürte, aus dem Raum – dass sie stolperte und fiel, hatte wohl nie in seiner Absicht gelegen. Später sollte es heißen, er habe regelmäßig getrunken und sich in eben solcher Art an seiner Verlobten vergriffen; ein unzivilisiertes Monster sei er gewesen. Faktisch war es nie sein Wunsch gewesen, die Mutter seines Kindes körperlich zu verletzen, dass sie jedoch unglücklich stürzte und die gesamte Nacht von Schmerzen geplagt wurde, die man im St. Mungos bald als unglückliche Wehen erkannte, Wehen die Monate zu früh eingesetzt hatten und das Kind schließlich zu früh und mehr tot als lebendig, zur Welt kam... all das war wohl nie seine Absicht gewesen; ebenso, wie Euphrosyne den massiven Wellen, die der winzige Kieselstein warf, unterlag.
Auf der Frühchenstation im Krankenhaus wurde das Kind der Unglücklichen zu allem Überfluss vertauscht, und was eigentlich schwach, aber wohl auf in den Armen seiner Mutter hätte zappeln sollen, fand sich in der Umarmung einer Fremden wieder, während man den Unglücklichen vom vermeintlichen Tod ihres gemeinsamen Kindes berichtete. Thibaut blieb nicht bis zur Beisetzung des winzigen Leichnams, er verließ das Land noch am selben Tag wortlos, ließ alles zurück, was ihn in den Monaten davor Kraft und Verstand hatte kosten wollen, um in seiner Heimat den bestmöglichen Frieden zu finden. All seine Mühen, um des Kindes Willen, waren vergebens gewesen. In London jedoch ächtete man ihn geradezu. Euphrosyne, noch zu schwach um irgendeinen Gedanken von nennenswerter Klarheit fassen zu können, erhielt Unterstützung von ihrer Mutter, die mit dem Antlitz Thibaut Auclaires den Teufel an die Wand malte. Von Anfang an habe er mehr teuren Wein getrunken, als Tee oder Wasser, habe sich rüpelhaft und unmenschlich verhalten – wie ein Tier!


Mit 35 Jahren war Thibaut Auclaire also Vater und fast Ehemann geworden, wenn auch beides nur für einen Augenblick. Früher als erwartet tauchte er wieder in Carcans auf und es begann eine lange Zeit fast schon selbstzerstörerischer Trauer, in der die getriebene und zurückgezogene Seite seines Charakters die Oberhand gewann. Die erdrückende Enge des Hauses Wildman, die starren Ketten, die ihn dort gefangen hielten, und dann das tragischste aller Enden für die größte aller Tragödien. Ohne Sinn und Zweck seines Daseins noch zu begreifen, trieb Thibaut zwischen Tag und Nacht, ohne Zeit, ohne Grenzen. Schweigend verkroch er sich in harter körperlicher Arbeit auf dem Weingut und wenn es keine Arbeit mehr gab, fuhr er nach Bordeaux, wo er sich in stillem Leid betrank und keiner Prügelei aus dem Weg ging, um auf ironische Art schließlich doch Irene Wildmans Anschuldigen zu erfüllen.

Aus diesem Zustand riss ihn, wie konnte es auch anders sein, eine Frau. Eveline Beaumont, nur wenige Jahre jünger als Thibaut, war eine brillante Hexe. Sie sprach ebenso viele Sprachen wie er, hatte ebenso viele Länder bereist und sprühte vor Enthusiasmus und Lebensfreude. Sie besänftigte ihn, führte ihn wieder hinaus ans Licht und er verliebte sich in sie, wie er sich nie zuvor in eine Frau verliebt hatte. Es war eine wundervolle Zeit. Eveline machte ihn sanftmütig und ausgeglichen, nahm ihm die großspurigen Kanten und ließ ihn die Trauer vergessen. Keine andere Frau interessierte ihn in dieser Zeit, die er mit ihr teilte wie mit keinem anderen Menschen davor oder danach. Doch er hätte es besser wissen müssen.

Nach der anfänglichen abenteuerlustigen Verliebtheit, in der er ihr seine Welt zeigte und sie ihn mit ihrer Vernunft erdete, in der die Gemeinsamkeit des Reisens und der fremden Kulturen sie verband, ja, nachdem die Eintönigkeit des Alltags einsetzte, da erwartete auch sie von ihm, dass er sich änderte, zur Ruhe kam, dass er irgendwann erwachsen wurde. Ein anständiger Beruf. Ein fester Wohnort. Eine Familie. Er hielt sie hin, wich ihr aus, doch als sie sich ein Kind wünschte, markierte sie unwissentlich selbst das Ende ihrer Beziehung. Thibaut hatte ihr vieles, jedoch nie von diesem Teil seiner Vergangenheit erzählt. Und vielleicht war dies der Grund, warum ihre Liebe von Anfang an zum Scheitern verurteilt war. Denn Thibaut Auclaire wusste eines mit absoluter Gewissheit. Er würde nie wieder ein Kind in diese Welt setzen. Und so kam es unvermeidlich, dass er tat, was er immer getan hatte, wenn man ihn zu sehr in die Ecke drängte. Er floh.

Mit mittlerweile 40 Jahren sah sich Thibaut in allem bestätigt, was er schon immer gewusst hatte. Sich an einen anderen Menschen zu binden, an einen bestimmten Ort, barg größere Gefahren als all die Abenteuer, in die er in den entlegensten Winkeln der Erde immer wieder geriet. Und an ihrem Ende stand immer der unausweichliche Wunsch, ihn zu verändern, ein unablässiges Drängen, ihn nach einem festen Bild zu formen, ihn zu etwas zu machen, was er nicht war und niemals sein könnte. Seine Reisen wurden nun noch ausgedehnter, die Risiken vielleicht etwas riskanter, doch er lebte wie stets in den Tag hinein, ohne größeren Plan. Er ging, wohin es ihn zog, besann sich auf seine alte Lebensweise, die nun wie in weiter Ferne schien, vor dem Moment, in dem er die junge Engländerin getroffen hatte, und fand darin endlich erneut seinen Frieden.

Der einzige Halt in seinem Leben blieb wie eh und je das Weingut der Laplaces, auf dem man ihn stets mit viel Liebe, einem warmen Essen und einem bequemen Bett empfing. Der Tod seiner Großeltern im Abstand von nur wenigen Jahren traf ihn schließlich wie ein Schlag, den er jedoch in tiefer, stiller Trauer überwand. So verwunderte es denn auch niemanden in Carcans, dass er das gesamte Gut mit all seinen Ländereien erbte. Und wenn er von da an ein wenig öfter in seinem Heim vorbeischaute, als es früher der Fall gewesen war, so würde er jedes Gerede über „Sesshaftigkeit auf die alten Tage“ umgehend mit einem lockeren Witz und einem jungenhaften Lächeln abtun.

Nun könnte man meinen, es sei bei dem älteren Herrn inzwischen alles gesagt, doch Thibaut wäre der letzte, der vergessen würde, dass das Leben immer noch eine Karte in der Hinterhand hat. Ob es ihn überrascht hat, zu erfahren, dass seine Tochter lebt? Ob er Nervosität verspürt bei dem Gedanken daran, der Einladung zu ihrer eigenen Hochzeit zu folgen, oder Unruhe bei der Gewissheit, dort Euphrosyne Wildman wiederzusehen? Das bleibt abzuwarten. Doch das Leben sollte sich in Acht nehmen. Denn Thibaut Auclaire ist auch ein verdammt guter Kartenspieler.


Sonstiges
Gott sei Dank gleich ist's vorbei
Mit der Steckbriefschreiberei

___RANG ##
NPC

___Gesuch ja oder nein? ##
Thibaut Auclaire

___DÜRFEN CHARAKTER, SET, STECKBRIEF WEITERVERWENDET WERDEN? ##
[  ] Ja, alles darf weiter verwendet werden.
[  ] Nein. Meins.
[x] Ja, was nicht mir gehört (Charakter, Set). Steckbrief – nein.

___WELCHE SCHICKSALSKATEGORIE WÄHLST DU? ##
[ ] Kategorie 1
[x] Kategorie 2
[ ] Kategorie 3

Dank gebührt Euphy für jenen Absatz in Thibauts Leben, in dem die junge Engländerin ihn in ihre Heimat entführt, um ihn mit ihrer hinreißenden Familie bekannt zu machen.

sparks fly @ storming gates


Zuletzt von Thibaut Auclaire* am Mo 30 Jan 2017 - 12:30 bearbeitet; insgesamt 4-mal bearbeitet
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Nathan Griffith
Professor für Flug- und Besenkunde
Nathan Griffith

Anmeldedatum : 06.11.11
Zweitcharakter : Euphrosyne Wildman, Braxton Guillam & Wynne Garraway

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BeitragThema: Re: Thibaut Auclaire   Thibaut Auclaire EmptyDi 17 Mai 2016 - 14:01

Thibaut Auclaire Tumblr_inline_nfavvo9V9R1qery6k

Er ist wun-der-schön. Nicht nur Redford, der Steckbrief auch! Von meiner, äußerst beeinträchtigten Seite gibt's nichts einzuwenden! Du hast den Charakter einfach super entwickelt, gute Hintergrundgeschichte, super mit seiner Entwicklung verwoben. Thibaut Auclaire 160207
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Thibaut Auclaire
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